Lampedusa- Die Karibik im Mittelmeer
Lampedusa hat für jeden Urlauber etwas im Gepäck: Der Naturliebhaber kann in die Flora und Fauna der Insel eintauchen und sich von Tieren überraschen lassen, denen er bisher wahrscheinlich noch nicht begegnet ist. Meeresschildkröten, Delfine und verschiedene Walarten stehen hier auf dem Programm. Der Strandliebhaber wird sich an den wunderschönen Stränden mit kristallklarem Wasser nicht sattsehen können und es sich in einer der zahlreichen Buchten gut gehen lassen. Auch ein Aktivurlaub lässt sich auf Lampedusa bestens gestalten: Es kann gebadet, geschnorchelt, getaucht und gewandert werden. Ebenso kommen Kulturfans auf ihre Kosten. Zu entdecken gibt es unter anderem die Madonna Porto Salvo, die Schutzpatronin der Insel oder das Fest zu Ehren von San Bartolo, italienische Gaumengenüssen und italienischer Wein inklusive.
Zudem bietet die Insel, jedem, der dem mitunter trüben Wetter im Norden Europas entfliehen will, mit den höchsten Temperaturen im Mittelmeerraum, beste Gelegenheit dazu. Mehr zum Klima auf Lampedusa erfahren Sie hier.
Lampedusa gehört, neben den kleineren Schwesterinseln Linosa und Lampione, zu den pelagischen Inseln. Die Inselgruppe liegt im Mittelmeer zwischen Tunesien, Malta und Sizilien. Die Inseln gehören zur italienischen Provinz Agrigent, obwohl sie, mit nur 138 Kilometern Entfernung, näher am afrikanischen Kontinent liegen. Die Größte der Inseln, etwa neun Kilometer lang und rund drei Kilometer breit, bildet zusammen mit den anderen pelagischen Inseln die Gemeinde Lampedusa e Linosa. Auf der 20 Quadratkilometer großen Insel leben knapp 5000 Einwohner.
Lampedusa ist geographisch betrachtet ein Teil Afrikas
Geologisch gehört Lampedusa zu Afrika, sodass die Flora und Fauna der Insel, der Nordafrikas sehr ähnelt ebenso wie das Klima. Selbst im Februar erreicht Lampedusa eine Durchschnittstemperatur von 15 Grad. Teile Lampedusas stehen unter Naturschutz, da die vom Aussterben bedrohte Unechte Karettschildkröte einige Buchten zur Eiablage nutzt. In den Gewässern rund um die Insel leben zudem Matans, eine Rochenart, kleinere Wale und Delfine. Die Region zählt zudem als einzige Gegend im Mittelmeerraum in dem schwangere Weiße Haie und ihre Neugeborenen gesichtet wurden. Die mediterrane Gruppe der Finnwale überwintert in den Gewässern um die Insel, da sie hier einen optimalen Nährboden finden.
Lopades Lapadosa Lampidosa Lampedusa
Lampedusa hat im Laufer der Zeit nicht nur viele Invasionen erlebt, sondern auch viele Namensänderungen mitgemacht. Erst im 19. Jahrhundert erhielt die Insel ihren heutigen Namen.
Zunächst versuchten Griechen, Römer, Phönizier, Sarazenen und Aragoner über die Insel den afrikanischen Kontinent zu erobern und gaben der Insel ihren Namen. Danach war Lampedusa einige Zeit byzantinisch. Dies lässt sich jedoch nur bis zum 7. Jahrhundert nachweisen. Ab dem 11. Jahrhundert war Lampedusa, wie die anderen zu Sizilien gehörenden Inseln, unbewohnt. Gefundene Siedlungsspuren aus dem 16. Und 17. Jahrhundert lassen sich vermutlich auf afrikanische Sklaven zurückführen, die auf die Insel geflohen sind.
Im Jahr 1843 wurde die Insel erneut besiedelt und erhielt sie ihren heutigen Namen. Damals brachte Kapitän Bernardo Maria Sanvisente 120 Männern und Frauen auf die Insel.
Im Zweiten Weltkrieg galt Lampedusa als strategisch wichtiger Punkt und wurde somit Ziel von Bombenangriffen.
Karibische Inseln im Mittelmeer
An der Südküste der Insel befindet sich das bedeutendste Bauwerk: die Kirche der Madonna di Porto Salvo, Schutzpatronin der Insel. Das Heiligtum hat seinen Ursprung in der Antike und wurde während eines Bombenangriffs im Zweiten Weltkrieg zerstört. Allein die Madonnenstatue war verschont geblieben. Nach dem Krieg haben die Inselbewohner das Heiligtum wieder aufgebaut. Jedes Jahr am 22. September wird die Madonna di Porto Salvo mit einem Fest gefeiert und von den Gläubigen auf den Schultern, jubelnd durch die Straßen getragen.
Zu den Sehenswürdigkeiten Lampedusas gehört auch die Isola dei Conigli. Mit weißem Sand und kristallklarem, türkisen Wasser erinnert die Insel an die Karibik. Die Strände der „Kanincheninsel“, im Südwesten Lampedusas zählen zu den schönsten der Welt. Hier können verschiedene Tiere, darunter Meeresschildkröten beobachtet werden. Weitere Schildkröten können im Centro die Recupero Tartarughe e Fauna Selvatica am Hafen von Lungomare Luigi Rizzo erlebt werden.
Aber auch Lampedusa selbst bietet zahlreiche Buchten, die erkundet werden wollen. Im Süden der Insel befindet sich, die nur mit dem Boot zu erreichende Bucht La Tabbaccara. Ein absolutes Naturwunder mit so klarem Wasser, dass der Schatten der Boote bis auf den Meeresgrund fällt.
Ebenso sehenswert ist die Cala Pulcino. Hier erwartet den Besucher, fernab jeglicher Infrastruktur, ein wunderschöner Kieselstrand.
Im Gegensatz zur Südküste bietet die Ostküste am Strand Mare Morto Grotten und Höhlen, die unter der Meeresoberfläche liegen. Ein Paradies für Taucher. Hier ist auch der Arco Naturale zu finden, ein natürlicher Bogen in einem Felsvorsprung
Alle Wegen führen nach Lampedusa – Lampedusa Anreise
Nein, nicht alle Wege, aber mehr als man bei einer kleinen Insel mitten im Mittelmeer vermutet.
Das Flugzeug bietet die geringste Anreisezeit, allerdings sollte man einen Zwischenstopp in Rom, Mailand oder auf Sizilien, in Palermo oder Catania einplanen, da direkte Linienflüge von Deutschland aus nicht möglich sind.
Verschiedene deutsche Flughäfen wie Köln-Bonn und Düsseldorf bieten Direktflüge nach Sizilien an, die jedoch recht teuer sein können. Ein Lampedusa Flug ist von Palermo mehrmals täglich möglich, von Catania gibt es an drei Tagen in der Woche die Möglichkeit, nach Lampedusa weiterzufliegen. Die Flugzeit beträgt ab Sizilien eine gute Stunde.
In der Hauptsaison wird der Flughafen auf Lampedusa von verschiedenen Flughäfen Italiens mehrmals am Tag angeflogen, sodass sich auch Rom als Umstiegsort anbietet. Vom Flughafen Rom Fiumicino dauert der Flug etwa anderthalb Stunden, kann jedoch je nach Wochentag und Zeit um einiges günstiger sein als der Flug ab Sizilien.
Wer lieber mit dem eigenen Fahrzeug anreist, ist auf eine Fährverbindung nach Lampedusa angewiesen. Vom Porto Empedocle in der Nähe der sizilianischen Stadt Agrigent verkehren Lampedusa Fähren verschiedener Anbieter, die sich vor allem darin unterscheiden, ob man mit dem Auto reist oder nicht. Mit dem Auto steht nur eine Abfahrt am Tag zur Verfügung. Spät am Abend geht es los und am nächsten Morgen erreicht man, nach knapp zehnstündiger Fahrt und einem Zwischenstopp auf Linosa, Lampedusa.
Reist man ohne PKW, steht einem auch die Verbindung mit Tragflügelbooten zu Verfügung. Diese brauchen nur vier Stunden für die Überfahrt und es werden fünf Abfahrten pro Woche geboten. Von Mai bis September stehen mehr Abfahrten zur Verfügung.
Wer für die Anreise Flug und PKW verbinden möchte, kann zum Beispiel nach Sizilien fliegen und ab dort in einem Mietwagen mit der Autofähre übersetzen.
Feriendomizil für jeden Geschmack
Ebenso wie die Insel für jeden Urlauber etwas zu bieten hat, lässt sich auch für jeden die passende Unterkunft finden. Hotel, Ferienwohnung oder Campingplatz. Lampedusa hat alles im Angebot. Hotels auf Lampedusa gibt es mit Spabereich und Massagenangeboten, für diejenigen die Ruhe und Entspannung suchen, mit Fitnessstudio für den Sportfanatiker oder mit Kinderbetreuung und Babysitter in den Abendstunden. Hier bietet sich das Baia Turchese an. Es liegt direkt am Strand, in Laufabstand zu einigen Sehenswürdigkeiten, verfügt neben Restaurant mit Bar über einen schönen Garten und eine große Terrasse.
Ohne Animation und deutlich kleiner ist das Hotel Vega bei Cala Maluk. Es bietet jedoch mit modern ausgestatteten Zimmern alles, was der Gast für einen entspannten Urlaub braucht.
Wer etwas mehr Privatsphäre sucht und seinen Aufenthalt etwas individueller gestalten will, dem bieten zahlreiche Ferienwohnungen auf Lampedusa eine gute Alternative. Das Angebot reicht von schlichten Wohnungen mit einfacher Ausstattung bis hin zu wahren Luxushäusern.
Auch unter den Campingplätzen gibt es ein breites Angebot, von einfach ausgestatteten Plätzen bis hin zu luxuriöser Ausstattung.
Der Campingplatz La Roccia bietet neben Stellplätzen für Zelt oder Wohnwagen auch Bungalows und Studios für Paare und Familien, die alle mit einer vollfunktionalen Küchen, einem eigenen Bad und einer Veranda ausgestattet sind. Der Campingplatz liegt im Süden der Insel, in Cala Greca direkt am Meer und bietet seinen Gästen, neben Bar und Restaurant, eine Panoramaterrasse mit Blick aufs Meer.